Der Bundesrat hat in den letzten Jahren die rechtlichen Grundlagen für den Umstieg von der analogen UKW-Technologie zu DAB+ geschaffen. Ausserdem gewährt er den Radioveranstaltern während der Übergangsphase bis zur UKW-Abschaltung eine substanzielle finanzielle Unterstützung für die DAB+-Verbreitung. Innerhalb eines mehrjährigen Zeitfensters hat es der Bundesrat der Radiobranche überlassen, den Umstieg von UKW zu DAB+ selbständig zu organisieren. Das BAKOM hat sich bereit erklärt, den von der Branche beschlossenen Abschaltplan als verbindliche Verpflichtung entgegennehmen und die UKW-Funkkonzessionen auf die vereinbarten Daten hin aufheben.
Seit Herbst 2015 ermittelt GfK Switzerland im Auftrag der AG DigiMig halbjährlich den Stand der Radionutzung in der Schweiz: Die elfte Erhebung vom Frühling 2020 hat ergeben, dass die digitale Radionutzung seit Herbst 2015 um 22 Prozentpunkte gestiegen ist. Radiohörerinnen und -hörer empfangen somit täglich 71 von 100 Radiominuten auf digitalem Weg (DAB+: 39%, Internet und Kabel-TV: 32%). Gleichzeitig ist die UKW-Nutzung um 22 Prozentpunkte auf 29 Prozent gesunken. Und nur noch 13 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben im Juni 2020 ausschliesslich analoges UKW-Radio gehört.
Auch im Auto ist DAB+ nun der meistgenutzte Empfangsweg
Nicht nur zuhause und bei der Arbeit ist DAB+ der beliebteste Empfangsweg für Radioprogramme. Auch im Auto, der letzten UKW-Bastion, hat DAB+ an Bedeutung gewonnen und UKW als wichtigsten Radio-Empfangsweg abgelöst. Die Radionutzung über DAB+ und Internet-Radio machen im Auto zusammen inzwischen 55 Prozent der Gesamtnutzung aus.
5-Millionen-Schwelle überschritten
Im ersten Halbjahr 2020 waren die Verkäufe gemäss GfK-Erhebungen mit knapp 250’000 DAB+-Geräten – wohl coronabedingt – zwar rückläufig. Insgesamt wurden seit 2000 jedoch 5.07 Millionen Radios verkauft. Für den weiteren Verlauf wichtig ist die Tatsache, dass nun praktisch alle Neuwagen standardmässig mit einem DAB+-Gerät ausgerüstet sind. Neue Zahlen wird das BAKOM im ersten Quartal 2021 publizieren.